RÜGEN – INSEL DER VIELFÄLTIGKEIT:
926 km² ist sie groß, die Ostsee-Insel Rügen. Und somit Deutschlands größte Insel. Neben der Größe zeichnet die Insel Rügen noch einiges mehr aus: Intakte Natur, hervorragende Luft- und Wasserqualität und idyllische Strände machen sie zur vielleicht schönsten Insel Deutschlands. Erhaben. Imposant und beeindruckend schön. Hoch ragt die gewaltige Küstenlandschaft aus dem Meer empor – bis zu 130 Meter erreichen die leuchtend weißen Kreidefelsen, die von grünen Wäldern gekrönt werden. Am bekanntesten dürfte wohl der sogenannte Königsstuhl sein, ein Felsvorsprung, der ungefähr 10 Kilometer von Sassnitz entfernt gelegen ist.
Die Ostsee Insel Rügen: Weißes Gold und gute Luft.
Die komplette Felsküste erstreckt sich auf der Halbinsel Jasmund über eine Länge von rund 15 Kilometern inmitten des Nationalparks – und gilt zurecht als das Wahrzeichen Rügens. Lange Zeit beeindruckte die weiße Kreidelandschaft ausschließlich durch ihre romantische Schönheit, wie der Künstler Caspar David Friedrich beweist. Doch seit 1720 wird das Mineral im kleinen Königsstuhl abgebaut und mittlerweile als Rügener Heilkreide sogar ins Ausland exportiert. Das weiße Gold wird sowohl im Wellnessbereich als auch für medizinische Anwendungen geschätzt und vielfältig eingesetzt.
Rügens Kreide: Augenschmaus und heilende Wirkung
Das „weiße Gold“ ist wirtschaftlich und touristisch mittlerweile untrennbar mit der Ostsee-Insel Rügen verbunden. Wer hätte das vor 67 Millionen Jahren gedacht, als Rügen noch am südlichen Rand des Norwegisch-Dänischen Beckens lag – damals Teil eine Meerstraße und somit der Grund für den heutigen „Kreideboom“? Denn, in dieser Meerstraße lagerten sich winzige Kalkreste einzelliger Lebewesen ab – und bildeten damit die Grundlage für die heutige Kreide, siehe auch die Geschichte Rügens und ihren kleinen Inseln.
Dabei wurde das weiße Gold der Insel Rügen lange unterschätzt. Einheimische wie Besucher erfreuten sich zwar an der beeindruckende Schönheit der Kreidefelsen – dass in dem Mineral aber noch viel mehr steckt, das fand man erst später heraus. Noch bis ins 18. Jahrhundert wurde die Kreide völlig ignoriert. Zwar wurde sie zwischenzeitlich abgebaut, endete allerdings als Abfallprodukt. Begehrt waren nur die Feuersteine, die in der Kreide lagerten – um Feuerzeuge und Pistolen zu zünden.
Heute sieht das anders aus. Mittlerweile weiß man um die Fähigkeit der Kreide, Wärme zu speichern – und damit als Grundlage für viele wohltuende Anwendungen zu dienen.
Kalk und Mineralien: Die Mischung macht’s.
Kreide besteht aus einer Mischung aus Mineralien und Kalk. Diese Mischung macht es möglich, dass eine eigene Tiefenwärme erzeugt wird, die stoffwechselfördernd und verspannungslösend wirkt. Perfekt also für Anwendungen aller Art: Ob rheumatische Erkrankungen, Gelenk-Entzündungen oder Arthrose, eine Behandlung mit dem „weißen Gold der Insel“ trägt zum Wohlbefinden bei. Dieses Wohlbefinden will der Verein Rügener Heilkreide mit Schulungen für Mitgliedshotels garantieren – damit die Kreide auch richtig angewendet wird. Diese Anwendungen wurden schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Ostseebad Sassnitz angeboten und im Jahr 1932 durch die Universität Breslau wissenschaftlich fundiert. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde festgestellt, dass die Kreide am besten wirkt, wenn sie als Ganzkörper-Packung angewendet wird. Eine Tatsache, die die Ostsee-Insel Rügen zusätzlich für einen Urlaub in einem Hotel auf Rügen im Herbst oder Winter empfehlen dürfte – wärmende Ganzkörperwickel sind bei kühleren Außentemperaturen entschieden angenehmer.
Rügen: Die Insel der Vielfalt.
Vielfalt. Das ist generell das Wort, das die Ostsee-Insel Rügen am besten beschreibt. Die vor der Küste im östlichen Mecklenburg-Vorpommern gelegene Insel ist rund 1000 km² groß und voller Schönheit und Möglichkeiten. Allein 60 Kilometer feinster Sandstrand laden Einheimische und Urlauber zum Baden und Sonnen ein. Dass Rügen über die meisten Sonnenstunden innerhalb Deutschlands verfügt und zudem eine ausgezeichnete Wasserqualität hat, dürfte das Vergnügen noch erhöhen. Auch die Wassersportler kommen voll auf ihre Kosten: Zahlreiche kleine Häfen bieten Seglern jede Menge Gelegenheiten zum An- und Ablegen. Und der leichte Wind, der auf Rügen stetig weht, macht die Insel zu einem Paradies für alle Surfer, Segler und Kitesurfer. Wassersport ist aber nur eine Option auf der Insel. Daneben bietet Rügen ein ganzes Netz von Radwegen, viele davon als Rundwege. Auch wer gern wandert, ist auf der Insel richtig. Zahlreiche Wege laden ein, die unberührte Natur in Ruhe zu genießen. Will man während einer Wanderung mehr über die Landschaft und ihre Besonderheiten erfahren, hat man auch die Möglichkeit an geführten Wandertouren teilzunehmen. Auch Rügen blieb leider von der Pandemie nicht verschont. Aktuelle Termine liefert unsere neue Rubrik.
Bäderarchitektur und Seebrücken – Rügens Markenzeichen.
Mächtige Portale, barocke Putten, antike Säulen und Freitreppen, filigrane Balkone und gepflegte Parkanlagen – Understatement war nicht das vorrangige Ziel der zahlreichen Bauherren, die die eindrucksvollen Küstenvillen erbauen ließen. 300 dieser Bauten stehen mittlerweile unter Denkmalschutz – und das nur auf der Ostsee Insel Rügen. Bäderarchitektur nennt sich dieser Stil und die imposanten Villen, werden derzeit als Ferienwohnung genutzt, fügen sich perfekt in die Kulisse weiter Sandstrände, Promenaden und Seebrücken. Begonnen hat das alles im Jahr 1793 mit der Gründung des ersten deutschen Ostseeheilbads, das noch als Sommerresidenz der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin gedacht war. Doch auch die mittelständische Gesellschaft hatte zunehmend Interesse am Kur- und Badewesen und vor allem an den abwechslungsreichen Aufenthalten an der See. So wurden innerhalb von 25 Jahren zahlreiche Seebäder errichtet – allen voran Sellin auf der Insel Rügen. Mittlerweile ist die Bäderarchitektur zum Markenzeichen der Insel geworden und für viele Besucher ein ganz besonderes Urlaubshighlight. Mindestens ebenso beeindruckend sind die vielen Seebrücken, die man auf der Insel Rügen finden und begehen kann. Mit 370 Metern ist die Seebrücke des Ostseebads Binz die längste und Sommers wie Winters ein beliebtes Ziel der Urlauber. Hier kann man den Schiffsverkehr zur Kreideküste und nach Usedom beobachten und hat einen wunderbaren Blick über den Strand und die dahinterliegenden Strandpromandehäuser. Ebenso beliebt ist die Seebrücke des Ostseebads Sellin, wo die Schiffe zur Kreideküste ablegen. Außerdem finden hier immer wieder Veranstaltungen statt und im Sommer kann man sich kulinarisch verwöhnen lassen.
Sehenswertes auf der Insel Rügen.
Bei den Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die sich auf der Insel Rügen finden, muss wieder auf eines verwiesen werden: Die große Vielfalt. Urlaubern und Einheimischen, die sich für den Lebensraum Ostsee interessieren, sei die Tauchgondel in Sellin empfohlen. Mit dieser neuartigen Gondel, die sich an der Spitze der Selliner Seebrücke befindet, kann man in die faszinierende Unterwasserwelt eintauchen, ohne dabei nass zu werden oder Seekrankheit befürchten zu müssen. Beeindruckende Einblicke in eine andere Welt sind vier Meter unter der Meeresoberfläche garantiert.
Ebenfalls sehenswert ist der Findling Buskam am Göhrener Strand auf der Insel Rügen. Etwa 300 Meter vom Strand entfernt ragt der größte Findling Deutschlands etwa 1,50 Meter aus dem Wasser. Der Stein, dessen Zusammensetzung dem des Hammergranit auf der dänischen Insel Bornholm entspricht, hat ein Volumen von 600 m³ und einen Umfang von 40 Metern. Man geht davon aus, dass er während der letzten Eiszeit mit einem Gletscherstrom des Inlandeises nach Rügen geschwemmt wurde. Offensichtlich wurde der Findling schon während der Bronzezeit als Kultstätte genutzt. Auch heute wird ihm noch nachgesagt, dass er Brautleuten Glück bringen kann. Dies funktioniert allerdings nur, wenn das Paar am Hochzeitstag auf dem Stein tanzt. Problematisch hierbei: Das Anschwimmen des Findlings ist wegen unberechenbaren Wasserstrudeln verboten – wer seinen ersten Hochzeitstag erleben will, sollte auf diesen Tanz also lieber verzichten.
Möchte man die Aussicht über die schöne Landschaft Rügens genießen, sollte man den Ernst-Moritz-Arndt-Turm in Bergen besuchen. Bereits 1877 wurde der 27 Meter hohe Backsteinturm zum Andenken an den Dichter und Historiker Ernst-Moritz-Arndt erbaut. Besonders beeindruckt hierbei: Das markante Glaskuppeldach. Der Turm steht auf dem Rugard, der höchsten Erhebung Bergens. Diese Höhe, gepaart mit den drei, über eine Wendeltreppe zu erreichenden Aussichtsplätzen, garantiert einen weiten Blick über die eindrucksvolle Landschaft Rügens. Direkt daneben befindet sich eine Sommerrodelbahn.
Die Liste an sehenswerten Orten und Dinge ließe sich schier endlos fortsetzen. Wie gesagt – das herausragenste Merkmal Rügens ist die Vielfalt. Deshalb gibt es nur eins: Kommen Sie auf die wunderschöne Ostsee Insel Rügen und besuchen Sie im Gegensatz zu normalen Städtereisen all die Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die es hier gibt.
Rügen kulinarisch erleben!
Deftig, bodenständig und nahrhaft – das ist die Küche Rügens. Und natürlich maritim geprägt, schließlich liegt Rügen direkt am Meer. Neben dem Fisch erfreuten sich auch Feldfrüchte wie Kartoffeln und Kohl großer Beliebtheit, denn die konnte sich die überwiegend arme Inselbevölkerung problemlos leisten. Viele Spezialtitäten, die heute gereicht werden, sind Rügener Traditionsgerichte – oft in leichten Abwandlungen. Eine solche Spezialität, die auf der Insel gern genommen wird, ist beispielsweise der sauer gekochte Aal. Zubereitet wird der Aal mit Zwiebeln, Sellerie und Petersielienwurzeln – und anschließend kalt verzehrt, was vielleicht nicht jedermanns Sache sein dürfte. Ebenso ungewöhnlich und deswegen gewöhnungsbedürftig: Die Rügener Kirschsuppe mit Bauchfleisch.
Schon eher den Massengeschmack trifft da vielleicht der gefüllte Kohl, ein weiteres Traditionsgericht der Rügener Küche. Hier wird ein Kohlkopf entstrunkt, leicht ausgehöhlt, mit Speck gefüllt und anschließend gekocht. Wer es üppig mag, der sollte den Rügener Gänsebraten probieren. Gefüllt mit Backpflaumen, Äpfeln und Schwarzbrot macht diese Delikatesse sicherlich eines, nämlich satt.
Auf der Insel kann üppiges Essen aber unbesorgt genossen werden – schließlich steht hier die Erste Rügener Edeldestillerie. Nur bestes, heimisches Obst findet den Weg in die Destille und anschließend als Edelbrand oder Likör in die Flaschen. So wird an die Tradition der zahlreichen Inselbrennereien des 19. Jahrhunderts angeknüpft und gleichzeitig das Aussterben traditioneller Rügener Obstsorten wie die „Grumkower Butterbirne“ und der „Müschens Rosenapfel“ verhindert. Viele dieser Gerichte finden sich in einem der zahlreichen Restaurants auf Rügen wieder.
Sie sehen die Vielfältigkeit dieser einzigartigen Ostsee Insel Rügen: Vielleicht machen Sie einmal Urlaub auf Rügen, dann können Sie sich selbst davon überzeugen.